Non-fungible Tokens (NFT)
Was unterscheidet NFTs von fungiblen Tokens? Warum profitieren digitale Kunst und Gaming von ihnen und welche Chancen und Risiken bergen NFTs?

Definition NFTs
NFTs (Non-Fungible Tokens) haben in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt – von digitalen Kunstwerken, die für Millionenbeträge versteigert wurden, bis hin zu virtuellen Sammelkarten und In-Game-Items. Doch was steckt eigentlich hinter diesen einzigartigen Tokens, und warum sind sie so besonders?
Was ist ein NFT?
Ein NFT ist ein Krypto-Token, der nicht austauschbar (non-fungible) ist. Das heißt, jeder dieser Tokens ist einmalig und besitzt bestimmte, einzigartige Merkmale.
- Nicht austauschbar: Im Gegensatz zu „fungiblen“ Tokens (z. B. , ), die untereinander frei tauschbar sind, kann ein NFT nicht ohne Wert- oder Merkmalsverlust durch einen anderen NFT ersetzt werden.
- Auf der Blockchain gespeichert: NFTs werden über Smart Contracts in einer Blockchain (häufig Ethereum) gesichert, sodass Eigentumsnachweise transparent und fälschungssicher sind.
Fungible vs. Non-Fungible Tokens
Anhand dreier Merkmale lassen sich die Unterschiede zwischen NFTs und Fungible Tokens wie Bitcoin oder Ethereum leicht darstellen:
Wertgleichheit
- Fungible Tokens (z. B. 1 BTC = 1 BTC) sind untereinander identisch.
- Ein NFT kann jedoch aufgrund seines einzigartigen Digital Fingerprint nie gleichwertig gegen einen anderen NFT getauscht werden.
Anwendungsgebiete
- Fungible Tokens werden oft als Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel verwendet.
- NFTs kommen eher in Bereichen zum Einsatz, in denen Einzigartigkeit oder Seltenheit gefragt ist (z. B. digitale Kunst, Sammlerstücke).
Metadaten
- NFTs beinhalten zusätzliche Informationen, die in Smart Contracts verankert sind (z. B. Urheber, Eigenschaften, Historie).
- Fungible Tokens hingegen benötigen nur den Saldo und die Adressen, um zu funktionieren.
NFTs in der Praxis
Anwendungsbeispiele
Digitale Kunst
- Künstler können ihre Werke als NFTs anbieten, sodass klare Besitzverhältnisse und Echtheitsnachweise bestehen.
- Bekanntes Beispiel: Beeple’s NFT-Kunstwerk „Everydays – The First 5000 Days“ wurde 2021 für über 69 Millionen US-Dollar versteigert.
Gaming
- In Online-Spielen können Charaktere, Waffen oder Sammelkarten als NFTs vergeben werden, was ihnen einen tatsächlichen Eigentumsstatus verleiht.
- Spieler können diese digitalen Items auf Marktplätzen kaufen, verkaufen oder tauschen.
Metaverse
- Virtuelle Welten wie Decentraland oder The Sandbox nutzen NFTs für den Besitz von Grundstücken, Objekten oder Avataren.
- Dadurch entsteht ein neuer Online-Wirtschaftsraum, in dem digitale Güter durch Blockchain-Technologie „echten“ Wert erhalten.
Lizenzierung und Sammlerstücke
- Digitale Sammelkarten (z. B. NBA Top Shot) oder Limited Editions von Musik, Videos und anderen Medien werden als NFTs verkauft.
- Durch die transparente Blockchain-Ledger-Struktur kann man die Echtheit und Herkunft lückenlos nachvollziehen.
Chancen und Risiken von NFTs
Chancen und Risiken
Chancen:
- Neue Einnahmequellen für Künstler, Musiker und andere Kreative.
- Mehr Transparenz und Fälschungssicherheit bei digitalen Gütern.
- Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten im wachsenden Metaverse.
Risiken:
- Hohe Preisvolatilität und Spekulationsgefahr.
- Technische Komplexität: Der Umgang mit Wallets, Smart Contracts und Gas Fees kann für Einsteiger herausfordernd sein.
- Umweltaspekte bei NFTs auf Proof-of-Work-Blockchains (z. B. hoher Energieverbrauch).
Fazit
Non-Fungible Tokens bringen das Konzept der Einzigartigkeit in die Blockchain-Welt. Ob digitale Kunst, exklusive In-Game-Items oder virtuelle Immobilien im Metaverse – NFTs eröffnen vollkommen neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten für Kreative und Investoren. Das hoch spekulative Element des Handels mit NFTs und die damit einhergehende starke Preisvolatilität machen sie allerdings zu einem Hochrisiko-Vermögenswert, dessen Unsicherheit weit über der anderer, alternativer Investments liegen dürfte.